Asien,  Malaysia,  Thailand

Wir wurden angegriffen !

Es herrschte über eine Woche Ruhe in unserem Blog. Warum?! Wir waren auf Tour und haben sehr viel erlebt! Freunde haben uns besucht und wir haben uns auf nach Krabi gemacht, um die Andamanensee zu erkunden. Was wir wohl nie gedacht hätten: 

In dieser paradiesischen Landschaft wurden wir angegriffen, verfolgt und mussten um unser Leben rennen… vor wem? AFFEN!!!

Affen sind flink

Affen trifft man öfters hier in Südostasien an, als Tourist meist in Tempeln oder in den Nationalparks. Sie sind witzig, frech und versuchen einen ständig zu beklauen. Wir haben sie schon öfters getroffen, aber so richtig Angst vor ihnen hatten wir noch nicht. Wir hörten auch schon viele Warnungen und haben uns extra gegen Tollwut impfen lassen, denn so mancher Tourist wurde schon gebissen. Sicher ist sicher und es ist auch zu empfehlen, zumindest wenn man länger hier lebt, denn der Kontakt mit diesen flinken Gesellen kommt meistens schneller und unvorhergesehener als man denkt.

Tino wurde angegriffen

Unsere erste Action mit den Affen hatten wir bei den Batu Caves in Kuala Lumpur. Dort laufen tausende Touristen täglich die breiten Treppen zu den Höhlen hinauf und die Affen lauern am Rand auf Beute. Einige sitzen auf den Sockeln des Treppengeländers und werden somit gern für Selfie-Posen mit den Besuchern missbraucht. Tino muss zugeben, er hatte auch diese dumme Idee solch ein Selfie zu machen und raus gekommen ist ein sehr einmaliges Bild… denn er kam dem Affen zu nah und das fand dieser wohl nicht so gut. Urplötzlich war er seine Brille los, erschrak und drückte ab…

Raus gekommen ist das lustige Bild, siehe unten. Er hatte riesiges Glück, denn die Brille flog im hohen Bogen durch die Luft und der Aufschlag hinterließ auch keine großen Kratzer. Hätte sie Mr. Affe behalten und wäre damit weg geflitzt, dann hätte er sie wohl nie wieder gesehen und die Tour blind weiter machen müssen. Merke: Keine Selfies mit den Affen riskieren, wenn man eine Brille trägt!

Ha wurde angegriffen

Eine weitere Attacke galt Ha, denn sie trug eine Wasserflasche mit dem praktischen Flaschenhaltegurt. Unsere Erkenntnis: Affen sind scharf auf Wasserflaschen! Sie kommen meisten von hinten oder seitlich herangeschlichen und reißen dann blitzschnell an der Flasche. Wenn man Glück hat und wir hatten welches, dann bleibt die Flasche hängen und der Affe sucht das Weite. Solche Attacken passierten uns mehrmals und ab jetzt kommt die Flasche in den Rucksack, wenn wir im Affengebiet unterwegs sind. Wir fragen uns, ob die Affen clever genug sind das Wasser aus den Flaschen zu bekommen, aber anscheinend schon. Auch andere bewegliche oder lose Teile sollte man am besten verstauen oder festbinden (Kamera-Handschlaufe).

Merke: Wasserflaschen gehören sichtgeschützt in die Tasche, alle losen Gegenstände einpacken oder festmachen, denn Affen sind Diebe!

Die ganze Gruppe in Gefahr

Die wohl heftigste Attacke erlebten wir jedoch letzte Woche auf Koh Phi Phi. Unsere Gruppe machte sich früh um 7:00 auf, um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Wir hatten kleine Tüten dabei mit Essen (offene Erdnusspackung, Wraps, etc.) und weil Phi Phi Don dicht bebaut ist, war uns gar nicht bewusst, dass es Affen gibt.

Die Odyssee began an dem Punkt, wo uns die Ausschilderung zum Viewpoint durcheinander brachte und wir leider unbewusst die falsche Abbiegung nahmen. Wir liefen und liefen und fanden uns auf einmal auf einer Bergstraße wieder, mehr oder weniger außerhalb der Siedlung. Wir entdeckten sogar, dass uns Affen beobachteten, verkanten aber, dass sie uns auflauern. Wir waren zu sechst und weil wir vorher lediglich Erfahrung mit Klauversuchen oder kleine Angriffe erlebten, waren wir unbesorgt und liefen weiter.

Nach kurzer Zeit fragten wir dann jedoch Einheimische nach dem Weg, denn wir entfernten uns immer mehr von dem Aussichtspunkt, zu dem wir eigentlich kommen wollten. Die Einheimischen empfahlen uns umzukehren, denn wir hatten die Abbiegung verpasst und der Weg per Straße führt zu einem anderen Aussichtspunkt und ist lang. Also kehrten wir um und zufälligerweise liefen einer unserer Freunde und Tino etwas vor der Gruppe. Auf einmal ging alles ganz schnell. Mehrere Affen kamen auf die Straße und grölten uns an, ihre Laute machten es unmissverständlich: Das ist ein Überfall!

Der Überfall

Völlig überrascht von dieser plötzlichen Wendung des friedlichen Morgenspazierganges zu einer Menschenjagd bekamen wir zwei vorne gehenden instinktiv Panik und rannten los. Auch die Affen rannten los und sagten sich anscheinend: Die oder wir, unser Frühstück entkommt und so schnell kommt keiner mehr vorbei mit etwas Essbaren! Natürlich waren wir zwei viel langsamer als die Affen und Tino konnte sie bereits nach seinen Beinen greifend spüren, doch da geschah glücklicherweise ein Wunder und Einheimische kamen mit ihren Motorrollern uns zur Hilfe und vertrieben die Affen. Die Angst wurde nun zum Schock, denn wir zwei, völlig aus der Puste, hatten uns weit von der Gruppe entfernt und nun Angst, dass unsere Freunde ebenfalls angefallen wurden.

Zum Glück kam schnell die Entwarnung. Den anderen ging es gut, die Affenhorde war in den Wald verschwunden und unsere Tüten mit dem Essen hatten wir auch noch. Dies ließen wir uns so richtig schmecken, als wir endlich am Aussichtspunkt angekommen waren. Auf dem Weg dorthin wollten uns übrigens wieder Affen auflauern, aber diesmal waren wir cleverer und versteckten alles Essen im Rucksack.

Die Einsicht

Zugegeben, wir waren selbst Schuld, aber nur aus Fehlern lernt man ja nun einmal. In dem Schockmoment des Angriffs, rannten wir um unser Leben, ohne zu begreifen, dass es den Affen vermutlich nur um unsere Tüten mit dem Essen ging. Davon abgesehen wollten wir dieses natürlich auch nicht verlieren, wir kamen also gar nicht auf die Idee uns aus der Verfolgung zu befreien, in dem wir die Tüten fallen ließen. Merke: In einer Paniksituation können wir nicht klar denken und handeln unüberlegt. Mit Affen muss man überall rechnen. Zur Frühstücks- und Abendbrotzeit sind die Affen besonders hungrig und man sollte keinesfalls mit Essen ihren Weg kreuzen wenn man es nicht abgeben will.

Zusammenfassung

⦁ Vorsicht vor den Affen, immer und überall!
⦁ Den Affen nicht zu nahe kommen
⦁ Keinesfalls Essen in Tüten oder Wasserflaschen außerhalb des Rucksacks/Tasche mit sich tragen
⦁ Kleinteile befestigen oder verstauen wie z.b. Kamerahandschlaufe oder Objektivdeckel
⦁ Am besten die Orte mit Affen nicht besuchen, wenn diese hunger haben
⦁ Oft kann man als Tourist Affenfutter kaufen, aber man sollte sich bewusst machen, dass Affen kommen werden und keinesfalls verhandeln
⦁ Wenn man angegriffen wird, rennen und hoffen, dass ein Wunder geschieht 😉

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert