Asien,  Thailand

Khao Yai NP – 2 Tage Travel Guide

Hallo ihr Lieben!

Wem Hua Hin und Pattaya zu touristisch ist und es lieber aktiver mag, dem können wir einen Ausflug in den Khao Yai Nationalpark empfehlen! Dort gibt es Wanderwege, wilde Tiere, tolle Wasserfälle – einfach Natur pur! 😊

Über den Khao Yai Nationalpark

Das älteste Nationalpark Thailands liegt nur wenige Kilometer von Bangkok entfernt und ist deshalb perfekt für einen Kurztrip übers Wochenende. Wer den Khao Yai Nationalpark noch intensiver erleben möchte, der kann auch locker eine ganze Woche dort verbringen, denn er gehört zu den größten Parks des Landes. Da es sonst in Thailand sehr heiß ist, eignet sich der Park auch perfekt für diejenigen, die zur Abwechslung mal frische, kühle Luft schnuppern möchten. Die höchste Erhebung im Park liegt nämlich bei etwa 1350 Höhenmeter! Durch diese große Ausdehnung in Höhe und Fläche könnt ihr im Park viele Flora- und Faunaarten entdecken. So haben wir viele Affen, Vögel und Fische gesehen und sogar einen wilden Elefanten ganz in der Nähe gehört!  Leider gibt es in der Natur auch unangenehme Tierarten und besonders im Khao Yai Nationalpark müsst ihr euch vor Blutegeln in Schutz nehmen. Der Eintritt in den Park kostet für Touristen 400 THB pro Person und 30 THB pro Roller pro Tag.

Anreise

Wir machten uns an einem Samstag früh auf zur Busstation Chaktuchak (Bangkok) und nahmen einen Minivan für 160 THB pro Person nach Pak Chong. Die Fahrt war wie immer abenteuerlich, eng und kalt! Nach knapp 3 Stunden kamen wir in Pak Chong an, ein kleiner Ort nördlich vom Khao Yai Nationalpark. Dieser Ort ist total verschlafen und besteht im Prinzip nur aus einer fetten Straße. Unser Plan nach der Ankunft schnell etwas zu essen und einen Roller zu mieten war schwieriger umzusetzen als gedacht. Wir liefen die Straße bei 40 Grad Hitze, unter prallem Sonnenschein und mit Gepäck auf dem Rücken auf und ab, aber leider war im ersten Moment überhaupt nichts zu finden. Alles war zu und irgendwie menschenleer. Nach einer Weile fanden wir ein Nudelrestaurant und ließen uns dort auf eine Nudelsuppe ein. Obwohl wir bei der Hitze nicht wirklich Bock auf heiße Suppe hatten, war sie super lecker. Wir waren mega hungrig und eine kalte Cola tat uns richtig gut! Wir hörten wie andere Gäste Englisch redeten und haben sie gefragt, ob sie nicht einen Rollerverleih kennen. Der Gast am anderen Tisch kannte auch keinen, aber fragte weiter auf Thai die Besitzer vom Restaurant, die uns den Tipp gab beim Honda-/Yamahahändler nachzufragen. Wir haben also bezahlt, uns bedankt und mit großer Hoffnung liefen wir zum Honda-/Yamahahändler. Tatsächlich vermietete man uns dort einen Roller! Die Suche hatte endlich ein Ende. 🙂 Für 300 THB pro Tag und mit einem Reisepass als Pfand bekamen wir einen kleinen Roller inklusive 2 Helme und 2 Haarnetze für 2 Tage. Damit sind wir los gedüst Richtung Unterkunft, die ca. 30 Kilometer von Pak Chong entfernt ist und kurz vor den Toren vom Khao Yai Nationalpark liegt. Alternativ zum Roller gibt es von Pak Chong aus Songteaws (Sammeltaxis), die direkt zum Eingang des Nationalparks fahren.

Unterkunft

Das The Greenery Resort war unsere Unterkunft für eine Nacht. Es ist ein großer Hotelkomplex im grünen Dschungel eingebettet mit Pools und Spa-Bereich, wofür wir leider überhaupt keine Zeit und kein Wetter hatten. Unser Zimmer war schön, sauber und geräumig, aber auch schon etwas in die Jahre gekommen.  Zum Wochenende waren viele, meist einheimische, Touristen da. Leider hat man sie auch überall gehört, denn die Wände sind dünn. Unseren Roller durften wir direkt bei der Rezeption kostenfrei parken. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig und lecker – ein super Start für einen langen und anstrengenden Tag in der Wildnis! 🙂 Neben vielen anderen Hotels und Hostels, könntet ihr alternativ direkt im Park campen. Achtet aber darauf, dass die Nächte im Park sehr kalt werden können.

Unterwegs im Nationalpark

Unser Roller ist mit uns durch den gesamten Park bei Wind und Wetter gefahren. Da der Park so riesig war, mussten wir auch richtig viele Kilometer hinlegen. Das wird auf Dauer auf einem Roller doch recht unbequem. Zudem hatten wir sehr viel Pech mit dem Wetter. Am ersten Tag erwischten uns gleich zwei große Regenschauer. Beim ersten Schauer konnten wir zum Glück in eine kleine Hütte flüchten und den Schauer abwarten. Beim zweiten Mal wollte der Regen einfach nicht aufhören. Da es schon dunkel wurde, mussten wir notgedrungen durch den Regen fahren. Gut war, dass wir dünne Regencapes und Helme mit Visier dabei hatten. Da der Asphalt sich tagsüber aufgeheizt hatte, bildeten sich warme Nebelschleier auf der Straße. Am zweiten Tag war das Wetter sonnig und es machte riesigen Spaß durch den Park zu cruisen, bis auf die Fahrt zurück nach Pak Chong. Dort erwischte uns nämlich ein heftiges Gewitter. Einheimische haben uns sogar abgeraten loszufahren, da kleine Äste von den Bäumen gefallen sind und sie den Straßenverkehr behinderten. Leider standen wir unter Zeitdruck und hatten keine andere Wahl als loszufahren, denn wir mussten den Roller zurückgeben und den letzten Minivan nach Bangkok erwischen. Durch den Regen war es dadurch an beiden Tagen ziemlich gefährlich mit einem Roller zu fahren. Für uns war der Roller aber zu dem Zeitpunkt die einfachste und günstigste Variante, um selbstständig mobil zu sein. Alternativ könntet ihr euch ein Auto mieten, vorausgesetzt ihr besitzt einen internationalen Führerschein.

Unterwegs im Park trafen wir viele Sportler, vor allem Radfahrer! Auf einer Höhenlage ab 600 Meter aufwärts ist das Klima kühl und die Luft frisch – ideale Bedingungen zum Trainieren.  Außerdem begegneten uns Affenfamilien, die am Straßenrand chillten oder sogar direkt mitten auf der Straße spielten. Fahrt also bitte vorsichtig um die Kurven. Es könnte sogar mal ein wilder Elefant auf der Straße sein. Falls ihr das Glück mit einem Elefanten habt, dann kommt ihm nicht zu nahe. Nur eine Woche vor unserem Trip lasen wir in der Zeitung, dass eine Frau versucht hatte ein Selfie mit einem Elefanten zu schießen und danach vom Elefanten verfolgt wurde. Im Internet gibt es auch jede Menge Videos zu ähnlichen Situationen.

Sehenswürdigkeiten

Natur genießen (Tag 1 und 2)

Es ist wunderschön und super entspannend durch die abwechslungsreiche Landschaft im Khao Yai Nationalpark zu fahren. Erst waren wir umgeben vom satten Grün des Dschungels und hohen verwurzelten Bäumen, dann durchfuhren wir plötzlich eine Wiesenlandschaft, wie an einem herrlichen Sommertag in Europa und zwischendurch stoppten wir an einem richtig schönen Viewpoint am See oder genossen den weiten Blick über das Tal. Für Landschaftsfotografen ist der Park ideal. Die Locations eignen sich aber auch super für Portraitaufnahmen. Wir trafen sogar ein Hochzeitspaar bei ihrem Fotoshooting.
Für die Verpflegung wird auch im Park gesorgt. Beim Besucherzentrum befindet sich ein Buffetrestaurant mit Thai Food. An den Parkplätzen gibt es kleine Kiosks, wo ihr Getränke und Snacks kaufen könnt. Wasser mitnehmen und viel trinken nicht vergessen! Keine Angst, denn ihr schwitzt es eh alles raus und Toiletten gibt es an den Parkplätzen und am Besucherzentrum ebenfalls. 🙂

Haew Narok Wasserfall (Tag 2)

Im Süden des Nationalparks befindet sich der Haew Narok Wasserfall. Vom Eingang des Parks war die Anfahrt zu diesem Wasserfall der längste (ca. 50 km). Vom Parkplatz aus ist der Wasserfall über einen ca. 1 km langen Trail zu Fuß erreichbar. Der Weg an sich ist abwechslungsreich und auch abenteuerlich. Wir liefen durch den dichten Dschungel. Es gab einige Affen, Spinnen und schöne Schmetterlinge. Wir überquerten den Fluss, der den Wasserfall speist, auf einer Brücke. Etwa 100 Meter vor dem Ziel gibt es eine kleine Aussichtsplattform, von der aus wir den Wasserfall von oben beobachteten. Plötzlich bemerkte Ha ein Stechen an ihrem rechten Arm. Es waren Mini-Blutegel!!! In der Schrecksekunde wollten wir sie einfach nur wegwischen, doch eine oder zwei haben sich richtig festgesaugt. 🙁 Am besten bekommt man sie wohl mit Salz ab, aber wir hatten keins dabei, da wir nicht vor hatten, die Trails mit Blutegelwarnung zu laufen. Normalerweise kommen sie am Fuß hochgekrabbelt, aber bei Ha waren diese kleinen Tierchen am Oberarm aufgetaucht. Sie mussten von den Bäumen gekommen sein, denn anders können wir es uns nicht erklären. 🙂 Am Ende konnten wir sie doch noch entfernen, aber eine kleine Narbe blieb Ha leider erhalten.
Nach dem kleinen Schock stiegen wir die letzten 100 Meter hinab zum Fuße des Wasserfalls. Unendlich steile Treppenstufen, die vom Wasserfall nass gespritzt und teilweise sehr rutschig waren, führten uns zu unserem Foto. Es war Anfang Juli und somit mitten in der Regenzeit, weshalb der Wasserfall sehr viel Wasser führte. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn der Anblick des Wasserfalls mit 80 Meter Fallhöhe ist spektakulär, aber das aufgespritzte Wasser glich eher einer Sprühregen-Dusche. Zum Fotografieren ist der Sprühregen sehr lästig, denn vor jedem Foto mussten wir die Linse mehrmals abwischen.

Haew Suwat Wasserfall (Tag 2)

Eigentlich wollten wir bereits am ersten Tag zum Haew Suwat Wasserfall fahren. Zehn Meter vor dem Parkplatz hatte uns leider den erwähnten ersten Regenschauer erwischt und wir mussten den Schauer abwarten. Danach war es leider schon zu spät und Parkranger hatten schon die Zufahrtsstraße zum Wasserfall gesperrt.
Am zweiten Tag war das Wetter auf unserer Seite. Vom Parkplatz aus gibt es zwei Wege. Der rechte kurze Weg führt zum Oberlauf des Wasserfalls. Der längere linke Weg führt zunächst zu einer Aussichtsplattform und dann zum Fuße des Wasserfalls. Der 20 Meter hohe Wasserfall ist berühmt durch den Film „The Beach“. Leonardo DiCaprio ist im Film hier heruntergesprungen. Heutzutage ist es verboten unter diesem Wasserfall zu baden, geschweige denn vom Oberlauf zu springen. Gut für uns Fotografen! 🙂

Zusammenfassung

  • Mindestens eine Übernachtung nötig
  • Wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaften
  • Wanderwege und wilde Tiere
  • Vorsicht vor Blutegeln!
  • Kühle Temperaturen und frische Luft
  • Atemberaubende Wasserfälle

Foto-Tipps

Tiere

  • Modus Zeitvorwahl oder Manuell
  • lichtstarkes Objektiv z.b. f2.8
  • lange Brennweite 70-200mm oder mehr
  • sehr kurze Belichtungszeit
  • AI Servo AF

Wasserfall

  • Modus Manuell
  • Weitwinkel z.b. 16-35mm
  • Blende möglichst zu
  • lange Belichtungszeit
  • ND-Filter
  • Polfilter
  • Stativ

Mehr Informationen zum Park findet ihr hier.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert